Weniger ist mehr – bei der Verwaltung von öffentlichem Grün FDP begrüßt Verzicht auf Baumschutzsatzung in Wachtberg
Mit eher gefühligen Worten hatte eine Wachtberger Klimainitiative ihren Antrag für eine Baumschutzsatzung begründet: ‚Mit einer Baumschutzsatzung kommt die Wertschätzung von Bäumen durch die Kommunalpolitik und die Verwaltung vorbildhaft zum Ausdruck. Es ist ein starkes Signal, das die Bürgerinnen und Bürger in gemeinsamer Verantwortung für zukünftige Generationen mitnimmt.‘ Es ging also um einen erzieherischen Impuls und den Wunsch, ‚Zeichen zu setzen‘.
Einen Anlass etwa von willkürlicher Beseitigung von sogenanntem ‚Großgrün‘ gab es in Wachtberg eigentlich nicht. Die zuletzt zugunsten eines Radwegs beim Gut Haus Holzem gefällten Bäume waren intensiv auf ihre Erhaltungsfähigkeit geprüft worden. Wachtberg hat seit 2014 auch ein gemeindliches Baumkataster, mit dem die Verkehrssicherheit als kommunale Pflichtaufgabe wie auch die Entwicklung des Baumbestands auf öffentlichen Flächen spezifisch geplant werden. Dafür ist besonders ausgebildetes Personal unterwegs.
In einer früheren Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Klimaschutz und Mobilität war der Prüfauftrag für eine Baumschutzsatzung schon einstimmig auf öffentliche Grundstücke beschränkt worden ohne private Flächen damit zu belegen. Die Verwaltung kam nun im Ausschuss am 14. September zum Ergebnis, dass eine Satzung eigentlich nur teuren bürokratischen Leerlauf erzeugen würde, weil es eben keinen Missstand gibt, für dessen Lösung die Satzung nötig wäre. Die FDP-Fraktion begrüßt es sehr, dass dem einstimmig gefolgt und der Verzicht auf die Satzung beschlossen wurde.
Daniela Wiedeck, FDP-Ausschussmitglied und Friedrich Oettler, FDP-Fraktionsvorsitzender, sind der Meinung: ‚Wir lieben Bäume! Aber im öffentlichen Raum sind zur Vorsorge gegenüber Extremwettergefahren in Zukunft eher mehr als weniger Bäume zu fällen. Wir nehmen Bürokratie hin, wenn Sie einem gut begründeten Ziel dient. Nicht aber, wenn kein klarer Nutzen zu sehen ist. Wir müssen sehr, sehr vorsichtig sein, der Verwaltung neue Aufgaben zuzuteilen. Weiterer Personalaufbau würde überhaupt nicht zum maroden Gemeindehaushalt passen!‘
F.Oe. 25.09.2021