Klimapolitik für Wohlhabende Fragwürdig teure Entscheidungen fürs Schulzentrum Berkum
Der Ausschuss für Infrastruktur und Bau hat am 11.11.21 mit großer Mehrheit beschlossen, das Schulzentrum Berkum zu einem ‚Vorzeigeobjekt in energetischer Hinsicht‘ zu machen. Aus Sicht der FDP ist es ein fragwürdiges Ziel, ‚Vorzeigeobjekte‘ herzustellen, wenn das mit Millionenausgaben erreicht wird, die der Gemeindehaushalt nicht hergibt.
Worum geht es? Das Schulzentrum in Berkum mit der Hans-Dietrich-Genscher-Schule und der Grundschule ist 45 Jahre alt, wurde aber kontinuierlich auf einem modernen Stand gehalten, so durch Erneuerungen an der Gebäudehülle, umfangreiche Brandschutzmaßnahmen, den Neubau der Mensa, die Modernisierung der Fachräume und vieles mehr. Nun schlug die Verwaltung vor, zusammen mit fälligen Erneuerungen von Böden, Decken und Beleuchtung auch einen großen Sprung eben zum ‚Vorzeigeobjekt in energetischer Hinsicht‘ zu machen.
Das Projekt umfasst eine Pelletheizung, Raumlüftungen mit Wärmerückgewinnung und eine Photovoltaikanlage, die zusammen ca. 1,3 Mio. Euro kosten sollen. Damit werden ca. 100 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart. Rechnerisch kostet jede Tonne CO2-Minderung über 15 Jahre ca. 500 Euro. ‚Ist es sinnvoll, einen lokalen Beitrag zum Klimaschutz so teuer einzukaufen? Als Vergleichsmaßstab kann der Preis von CO2-Emissionszertifikaten gelten. Diese liegen mit zuletzt um 50 Euro pro Tonne CO2 ca. zehn Mal niedriger‘, stellt Friedrich Oettler, Fraktionsvorsitzender der FDP, fest. ‚Die Pelletheizung ist doppelte Technik, denn die vorhandene Gasheizung kann nicht entfallen. Mit Holzpellets entstehen mehr schädliche Stickoxide und Schwefeloxide. In Bezug auf die Zwangslüftung von Klassenräumen ohne Öffnen von Fenstern sind die Erfahrungen, über die Lehrer und Schüler berichten, bisher gemischt‘, führt Alexander Gilles an, FDP-Ausschussmitglied.
Volle FDP-Unterstützung erhält dabei der Teil des Plans, das große Flachdach des Schulzentrums mit Photovoltaik zu bestücken. Investitionen in Photovoltaik sind bei der geltenden Marktregulierung wirtschaftlich. Das zeigt sich auch hier – PV spart CO2 und ist rentabel.
‚Für unsere Kinder werden bestmögliche Schulen gebraucht, wo es geht mit benachbarter Turnhalle – wie das im kommenden Jahr für den Schulstandort Villip zu überlegen sein wird. Für Prestigeprojekte im Schulbau, deren Umweltnutzen zu teuer erkauft wird, hat der Wachtberger Gemeindehaushalt jedoch einfach kein Geld!‘, meinen die FDP-Vertreter.
F.Oe. 20.11.2021