Kita Ließem, aus dem Nichts ein Parallelstart ohne klare Zielvorgabe!

Wachtberg. Die Entscheidung für Umbau und Teilneubau der Ließemer Kita steht seit Anfang 2020 fest. Der bestehende Standort Marienstraße mitten im alten Dorf Ließem neben der Kapelle, mit der Bushalte­stelle und Parkplatz vor der Tür, zu Fuß für alle Ließemer Kinder und Eltern bestens erreichbar, soll sinnvoller­weise bleiben. Das war einvernehmlicher Wille des Ortsausschusses. Für die Unter­bringung der zwei Kinder­garten­gruppen während des Baus ist ein Container geplant, wie er in anderen Wachtberger Kitas problem­los funktioniert.

Die Ausführungs­planung hätte längst starten können – das ist in den letzten Monaten in der Einarbeitungsphase des neuen Bürger­meisters leider nicht passiert. Aber warum geradeaus, wenn man zur Entschleunigung mal einen Umweg ohne klare Zielvorgabe nehmen kann? Das schien bei ihrem Antrag Kitaneubau Ließem in den letzten Sitzungen von Bildungsausschuss und Haupt- und Finanzausschuss das Motto der Wachtberger CDU und Grünen zu sein. Beim Warten auf den Fortgang beantragen Schwarz-Grüne auf einmal das komplett neue Nach­denken. Es soll ein Neubau auf einem zu kaufenden, noch nicht genannten Grundstück sein. Als Begründung dient, dass es Verzögerungen beim Kita-Neubau in Berkum gibt. Die Ließemer Kita-Kinder könnten den Limbachsaal in Berkum nicht als Ausweichquartier nutzen. Na gut – aber dafür war ja sowieso ein Container eingeplant. Und als alternative Ausweichquartiere kämen grundsätzlich auch der Köllenhof und die Säle in Nieder­bachem, Oberbachem, Gimmers­dorf infrage. Da hat die Gemeinde jederzeitigen Zugriff und könnte die praktische Machbar­keit und die Kosten schnell prüfen.

Joachim Schulz, FDP-Vertreter im Bildungsausschuss, und Friedrich Oettler, FDP-Vertreter im Haupt­ausschuss, beurteilen die Lage so: „Wir bedauern, dass die grundsätzlich sehr wünschenswerte Planung in Alternativen in einen falschen Zusammenhang gestellt wird. Die gültige Vorplanung wurde im Januar 2020 einstimmig beschlossen, auch von den Mitgliedern von Schwarz-Grün, die es sich jetzt anders überlegen. Wo ist denn der Grund, ganz neu anzusetzen? Schwarz-Grün behauptet, Plan B werde ‚die wirtschaft­lichste Lösung‘ – ohne dafür Anhaltspunkte zu nennen.“ Wenn ein Plan B – warum auch  immer – zum Zuge käme, bliebe das alte Gebäude in seinem maroden Zustand übrig. Könne man ja nicht einfach verfallen lassen. Die daraus entstehenden Kosten seien dem Plan B zuzurechnen! Mag das Motiv auch unklar sein - jetzt warten wir halt ab, was die plötzliche Zusatzplanung hervorbringen wird, und bewerten dann abschließend, so die einhellige Meinung der Liberalen! (foe/js)