Integrationskonzept verabschiedet – nicht ohne Fragezeichen
Der Generationenausschuss hat am 11. September das Integrationskonzept der Gemeinde Wachtberg verabschiedet – mit Unterstützung der FDP. Wir möchten damit auch unseren Dank an alle diejenigen zum Ausdruck bringen, die sich als Angestellte der Gemeinde, vor allem aber auch als Freiwillige nachhaltig für Integration in Wachtberg einsetzen. Dennoch bleiben Fragen.
So werden am Beginn des Textes beim Rückblick auf den bisherigen Einsatz nur Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien genannt – aber in Syrien herrscht nun seit Langem kein Bürgerkrieg mehr und Asylbewerber kommen auch aus einer Vielzahl anderer Länder nach Wachtberg. Das Konzept trifft keine Unterscheidungen nach dem Aufenthaltsstatus – das erscheint sinnvoll – da, wo der Staat sich Ausweisung und Abschiebung vorbehalten muss, ist die Gemeinde an einem funktionierenden Zusammenleben interessiert und muss dafür all ihren Einwohnern Perspektiven bieten.
Das Konzept beschreibt ‚Verschiedenheit‘ und ‚bunte Vielfalt‘ entschieden als Gewinn und Chance und fordert von der Gemeinde ‚Interkulturelle Öffnung‘. Konflikte auch unter den verschiedenen Kulturprägungen der Einwanderer und geltende kulturelle Regeln wie Gleichberechtigung der Geschlechter, Religion als Privatsache, Stellenwert von Schulsport werden nicht angesprochen. Wir meinen: die Anstrengungen der Integration sollten auf Multikulti-Sprache verzichten.
U.a. geht es um die ‚Förderung von gerechten Arbeitsbedingungen und angemessener Bezahlung‘. Stattdessen könnte zum Ausdruck kommen, dass jede Arbeitsaufnahme integrierend wirkt ist, auch mit geringen Qualifikationsanforderungen, und dass es primär um Aufgaben anderer Stellen als der Gemeinde geht. Bei den konkreten Schwierigkeiten, die die Gemeinde mit der Versorgung von immer mehr Migranten hat, bleibt die Hoffnung, dass Bundes- und Landesregierung ihre Aufgaben in der Migrationspolitik entschlossen wahrnehmen, damit auch in Wachtberg Integration gelingt.