Glasfaser fürs Gewerbe kommt mit Subventionen

Die FDP setzt sich besonders für Digitalisierung ein. Dazu gehört eine moderne Infrastruktur für Breitbanddatenübertragung mit Glasfaser - außer der Rationalisierung von Ablauf­organisation in öffentlicher Verwaltung und Wirtschaftsunternehmen. Wir haben uns daher gefreut, dass Landrat und Gemeindevertreter den Glasfaserausbau im Gewerbegebiet Villip ankündigen. Nur bleibt die Frage, warum es dafür Subventionen aus dem ‚Breitbandförder­projekt Sonderaufruf Gewerbe‘ braucht.

Dass Breitband ein erfolgsentscheidender Faktor ist, wird immer wieder herausgestellt, zuletzt beim symbolischen Spatenstich am 18. September vom Landrat. Zum Beispiel verbindet sich eine Autowerkstatt via Hersteller-Server mit den elektronischen Steuer­geräten einzelner Fahrzeuge, um diese zu warten und zu aktualisieren. Da verwundert es, wenn Glasfaser im Gewerbegebiet erst dann attraktiv wird, wenn sie für die Nutzer kosten­los verlegt wird. Im Rhein-Sieg-Kreis einschl. Wachtberg werden 11 Mio. Euro Fördermittel verteilt, um 500 Firmen anzuschließen – das sind mehr als 20.000 Euro pro Anschluss!

Friedrich Oettler, FDP-Fraktionsvorsitzender, sagt dazu: ‚Wir fanden es gut, dass die Verlegung von Glasfaser in den Wachtberger Wohngebieten eigenwirtschaftlich in Gang kam und inzwischen weit gediehen ist, ohne öffentliches Geld. Hätte man für einen eigen­wirtschaft­lichen Ausbau im Gewerbegebiet vielleicht nur noch etwas warten müssen, bis die Anbieter wieder mehr freie Kapazitäten haben? Aber wenn Bund und Land die Finanzierung nun einmal anbieten, sollte sie auch genutzt werden! Ideal und selbstverständlich ist es jedoch nicht, dass die Steuerzahler diese Investitionen für Gewerbebetriebe finanzieren!‘