Gemeindehaushalt 2021 nicht nachhaltig FDP kritisiert die finanzielle Perspektivlosigkeit

 

Wachtberg. Seit April liegt der Haushaltsplanentwurf der Gemeinde für das laufende Jahr 2021 vor. Der erste Kommentar aus der Fraktion des Bürgermeisters stellt fest, dass dieser Haus­halts­entwurf ohne Steuererhöhung auskommt und damit eines der wichtigsten Wahl­versprechen eingehalten wird.

„Ich muss da an Michael Kohlhaas denken, mit seiner Devise ‚Prinzipien zwanghaft verfolgen, egal was deshalb alles zugrunde geht!“, sagt der FDP-Fraktions­vorsitzende Friedrich Oettler. „Der Bürger­meister und seine Partei fühlen sich streng an ihr Wahlversprechen gebunden, Steuererhöhungen abzuwehren. So unerschütterlich das aussieht, die Standhaftigkeit wird mit massivem Schaden an der finanziellen Substanz der Gemeinde erkauft. Seit Jahren ist der Gemeindehaushalt im Defizit, aber die Bank gibt ja noch weiter Geld …!“ FDP-Meinung ist: Vorrangig müssen Einsparungen bei den Ausgaben erreicht werden! Wir von der FDP haben zuletzt als einzige wegen der stark steigenden Umlage­lasten dem sog. Benehmen mit dem Kreishaushalt und vorher der Schaffung neuer Planstellen in der Gemeindeverwaltung wider­sprochen.

Andererseits ist kaum zu leugnen, dass es auch Gründe dafür gibt, dass Ausgaben stärker steigen als Einnahmen. Die weiter ausgebaute Kita- und OGS-Betreuung zum Beispiel, der dichtere Busfahr­plan und einiges mehr. Die mittelfristige Haushalts­planung des Bürger­meisters sieht dann doch ab 2023 eine Erhöhung von Grund­steuer B und Gewerbe­steuer vor. Aber nur so, dass dennoch die Haushalts­ergebnisse auf Dauer tief im Minus und haarscharf an der Grenze zur Haushalts­sicherung bleiben! Solide Haus­halts­planung sehe anders aus, so Oettler. Jetzt werden weitere Jahre lang Haushalts­defizite geplant, die mit Kassen­krediten zu finanzieren sind. Schon bisher gehört immer weniger vom Wachtberger Anlagevermögen in Gebäuden, Straßen, Sport­plätzen usw. effektiv uns selbst. Das Eigenkapital wird sich von 2015 bis 2024 um mehr als 20 Mio. Euro vermindert haben, die Summe der Bank­verbindlich­keiten wird sich in diesen zehn Jahren um ca. 40 Mio. Euro erhöht haben. Die Tilgung der sog. Isolierung Corona-bedingter Schäden kommt ab 2025 hinzu. Diese Entwicklung einfach laufen zu lassen, ist das Gegenteil von nachhaltig.

Liebe Wachtbergerinnen und Wachtberger, wir als FDP stehen für Ehrlichkeit in Sachen Finanzen! Wir werden Sie transparent informieren und nicht nur beruhigen! Von der Haushaltssicherung, in der die Bezirksregierung die Wachtberger Steuersätze festlegen würde, muss der Gemeinde­haushalt viel mehr Abstand halten als jetzt geplant!

F.Oe.